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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

KLIMALINZ- Das digitale Unterstützungstool für klimagerechte Stadtplanung

26.01.2022
Das neue Projekt baut auf den Ergebnissen des EU-Forschungsprojekts CLARITY auf, wo neue digitale Lösungen und Werkzeuge für Klimaexpert:innen und Stadtplaner:innen entwickelt wurden.

Um negative Auswirkungen der Klimakrise auf Europas Städte vorherzusagen und entsprechende Gegenmaßnahmen abzuleiten, wurden im Zuge des EU-Forschungsprojekts CLARITY unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology neue digitale Lösungen und Werkzeuge für Klimaexpert:innen und Stadtplaner:innen entwickelt. Die Stadt Linz war in diesem Projekt als Schwerpunktregion zum Thema Hitzebelastung beteiligt. Der im Rahmen des Projektes entwickelte Prototyp basiert u.a. auf dem im AIT Center for Digital Safety & Security entwickelten Datenanalysesystem EMIKAT. Damit wird es möglich, Klimagefahren und ihre potenziellen Auswirkungen auf Infrastruktur und Bevölkerung zu berechnen und die Wirksamkeit von Klimaanpassungsoptionen für Städte in ganz Europa abzuschätzen.

Das darauf aufbauende Projekt KLIMALINZ soll diesen Prototyp jetzt für die Verwendung in der stadtklimatischen Begleitplanung für Linz einsetzbar machen. Das digitale KLIMALINZ-Werkzeug soll dabei sowohl die internen Expert:innen der Stadtplanung und Stadtklimatologie bei der täglichen Arbeit als auch externe Planer:innen, (z.B. Infrastruktur- und Immobilienentwicklern oder Architekturbüros) bei Projekteinreichungen unterstützen.

Durch den Klimawandel zunehmende extreme Wetterereignisse stellen ein hohes Risiko für die verdichtete Bebauung und Infrastruktur dar. Nach Erkenntnissen des Projekts CLARITY (Integrated Climate Adaptation Service Tools for Improving Resilience Measure Efficiency) und der Stadtklimaanalyse kann zumindest ein Teil dieser negativen Folgen durch eine anpassungsorientierte Stadtplanung abgefedert werden.

Das Projekt soll eine grobe (Erst-) Bewertung rasch und ohne großen Aufwand ermöglichen. Außerdem sollen die Klimaauswirkungen kleinerer Projekte zu geringen Kosten abgeschätzt werden können und grundlegende Informationen zum Stadtklima, zu zukünftigen Entwicklungen und Risiken und zu empfehlenswerten Anpassungsmaßnahmen erhoben werden.

Für das Tool wird, zum Beispiel aus der Stadtklimaanaylse, bereits vorhandenes Datenmaterial für Folgeberechnungen aufbereitet. Parallel dazu wird ein feinmaschiges Mirkoklimamessnetz in Linz aufgebaut und es werden städtebauliche Projekte im Stadtgebiet besichtigt, die messtechnisch zusätzlich begleitet werden sollen.  Alle Daten werden mit Modellen aus dem CLARITY-Projekt zusammengeführt und hinsichtlich der technischen Erfordernisse des KLIMALINZ-Werkzeuges weiterentwickelt. Modellresultate und erhobene Daten werden verglichen, bewertet und bei Bedarf wird das Modell angepasst.

 

Das Projekt KLIMALINZ wird durch den Klimafonds der Stadt Linz gefördert.

https://www.linz.at/umwelt/klimafonds.php