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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Nachhaltigkeit durch Mikrobiome: Start für AIT geleitetes EU-Projekt MICROBIOMES4SOY

05.07.2024
Das AIT setzt auf innovative mikrobiom-basierte Lösungen zur Verbesserung der Nahrungsmittelproduktion und menschlichen Gesundheit.

Das Bioresources Team des AIT Center for Health and Bioresources nimmt eine führende Rolle im neu gestarteten EU-finanzierten Projekt MICROBIOMES4SOY ein. Dieses zielt darauf ab, durch den Einsatz von Mikrobiomen nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern und die menschliche Gesundheit zu verbessern. Mit einem Fokus auf die Sojabohne als Modellpflanze soll das Projekt innovative mikrobiom-basierte Technologien entwickeln, die sowohl die Landwirtschaft als auch die menschliche Gesundheit positiv beeinflussen.

Herausforderungen der modernen Landwirtschaft

Die globalen Herausforderungen der Nahrungsmittelproduktion und des Klimawandels erfordern dringende Lösungen, um nachhaltigere und umweltfreundlichere Ernährungsweisen zu fördern. Die herkömmliche Landwirtschaft ist stark von chemischen Düngemitteln und Pestiziden abhängig, was negative Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit haben kann. Darüber hinaus sind tierische Proteinquellen ressourcenintensiv und tragen erheblich zu den Treibhausgasemissionen bei.

Mikrobiom-basierte Innovationen als Lösung

Das MICROBIOMES4SOY-Projekt setzt an diesen Herausforderungen an, indem es die Rolle von Mikrobiomen in der Landwirtschaft und Ernährung erforscht. Mikrobiome sind vielfältige Gemeinschaften von Mikroorganismen, die in der Umwelt und in menschlichen Körpern vorkommen. Das Projekt untersucht die Funktionen und Dynamiken von Boden- und Pflanzen-assoziierten Mikrobiomen, um deren Potenzial für nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu nutzen. Angela Sessitsch, Projektkoordinatorin und Leiterin der AIT Bioresources Gruppe, erläutert: „Wir werden die Sojabohne als Modellpflanze nutzen, um die Dynamik und Funktionen von Boden- und Pflanzen-Mikrobiomen besser zu verstehen. Gleichzeitig entwickeln wir mikrobielle Anwendungen, die die Stressresistenz der Pflanzen erhöhen und die Nährstoffqualität der Sojabohne verbessern.“

Zukunftsaussichten und langfristige Vorteile

MICROBIOMES4SOY kann nicht nur zur Entwicklung nachhaltigerer landwirtschaftlicher Praktiken beitragen, sondern auch zur Förderung gesünderer Ernährungsweisen. Durch mikrobiom-basierte Innovationen kann die Sojabohne als klimafreundliche Proteinquelle etabliert werden, die sowohl die menschliche Gesundheit als auch die Umwelt positiv beeinflusst. Beatrix Wepner, AIT Center for Innovation Systems & Policy, betont: „Es ist entscheidend, einen ganzheitlichen Ansatz im Lebensmittelsystem zu verfolgen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Mikrobiome spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie die Bodenfruchtbarkeit sowie die Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen beeinflussen.“

Das Projekt wird durch die Zusammenarbeit von 17 Partnern aus 10 Ländern unterstützt, die ihr Fachwissen in den Bereichen Boden-, Pflanzen-, Human- und Tiermikrobiome, Bioinformatik, Modellierung, Pflanzenproduktion, Aquakultur, Lebensmittel- und Futtermittelproduktion, Lebensmittelsystem-Mapping und wissenschaftliche Kommunikation einbringen.

Erfahren Sie mehr unter: microbiomes4soy.eu