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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

AIT Studie zeigt: Klimaneutrale Industrie bis 2040 ist machbar

12.01.2024
Die Studie „transform.industry – Transformationspfade für eine klimaneutrale Industrie 2040 in Österreich“ zeigt verschiedene Lösungsansätze, die Klimaschutz mit Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit vereinbaren.

Die Studie "transform.industry – Transformationspfade für eine klimaneutrale Industrie 2040 in Österreich" wurde am 10. Jänner, im Rahmen der ersten "Innovation im Dialog" des Klima- und Energiefonds präsentiert. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Transformationspfaden für die Industrie und der Beantwortung der Fragen "Was kostet es der Gesellschaft?" und "Was bringt es der Gesellschaft?".

Die österreichische Bundesregierung hat klare Ziele gesetzt – Österreich soll bis 2040 klimaneutral werden. Dies stellt insbesondere den Industriesektor vor Herausforderungen. TransformIndustry wird als Schlüssel für diese Herausforderung gesehen. Mit der Förderung des Klima- und Energiefonds soll die Industrie Unterstützung erhalten, um den Weg zur Klimaneutralität zu beschreiten und fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen.

Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz für das österreichische Energiesystem und integriert verschiedene Sektoren, um eine optimale technische, betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Optimierung zu erreichen. Es präsentiert Szenarien aus technischer und unternehmerischer Sicht, um Investoren Orientierung und Sicherheit zu bieten. Die entwickelten Pfade zeigen nicht nur, wie Klimaschutz, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit miteinander vereinbar sind, sondern verdeutlichen auch politische Zielkonflikte, die gelöst werden müssen.

Die Studie betont die Anwendung verschiedener Technologien in den Sektoren und die vielversprechendsten Kombinationen. Ein Beispiel ist die Verwendung von Methanol oder Wasserstoff anstelle von CO2 in der Grundstoffindustrie. Ein weiteres Beispiel ist die Erhöhung der Materialeffizienz, wodurch weniger Grundstoffe hergestellt werden und Energie eingespart wird. Die Forscher:innen des AIT Austrian Institute of Technology präsentieren Extremszenarien, um robustere Ergebnisse zu erzielen und die Konsequenzen deutlicher zu erkennen, wobei die Realität oft in der Mitte liegt.

transform.industry bildet die Grundlage eines umfassenden Transformationsmanagements in der österreichischen Industrie. Eine strategische Forschungs- und Innovationsagenda, gemeinsam mit Stakeholdern entwickelt, skizziert die notwendigen Schritte zur Erreichung der Klimaziele. Die Ergebnisse sollen nicht nur politische Entscheidungsträger und Fördergeber beeindrucken, sondern auch das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit für die Dringlichkeit dieser Transformation schärfen.

Ein bedeutendes Ergebnis der Studie ist, dass ein gewisser Anteil an CO2 auch in Zukunft von der Industrie benötigt wird. Die Studie hebt hervor, dass Forschung und Entwicklung notwendig sind, um neue Technologien in bestehende Prozesse zu integrieren, das heißt, um deren Anwendung zu ermöglichen.

Christian Schützenhofer, Projektkoordinator am Center for Energy: „Die im Rahmen der Studie gefundenen Lösungsansätze tragen alle zum Erreichen des österreichischen Klimaziels 2040 bei. Der Strombedarf der Industrie wird bis dahin signifikant steigen – der Ausbau erneuerbarer Energien und der dazu nötigen Infrastruktur, um diese zu transportieren, muss in den nächsten Jahren höchste Priorität haben.“  

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie sowie Erläuterungen zur Methodik und den untersuchten Szenarien finden Sie hier: Transform Industry Wege zur Klimaneutralität für zwölf Industriebranchen in Österreich

Hören Sie Christian Schützenhofer, der die Studie im Podcast Petajoule diskutiert: S06E01 | Projekt transform.industry: Welche Transformationspfade soll die Industrie für Klimaneutralität 2040 verfolgen? - Petajoule - Podcast (podigee.io)