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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

AIT leitet das MICROBIOMES4SOY-Projekt zur Nutzung von Mikrobiomen in einem Soja-basierten Lebensmittelsystem

15.01.2024
Kick-off für das Projekt vom 10.01. bis 12.01.2024 am Hauptstandort des AIT

Unter der Leitung von AIT-Expertin Angela Sessitsch fand vom 10.01. bis 12.01.2024 das Kick-off zum EU-Projekt MICROBIOMES4SOY in Wien statt. Das Projekt zielt darauf ab, die europäischen Ernährungssysteme durch die Erforschung und Nutzung von Mikrobiomen für eine nachhaltige Produktion und eine gesunde Ernährung.

In einer Zeit wachsender Bewusstheit über die Umwelt- und Gesundheitsbelastungen tierischer Proteine konzentriert sich die europäische Forschung zunehmend auf nachhaltige Alternativen. Tierische Proteine, besonders Rindfleisch, sind mit hohen Treibhausgasemissionen und Ressourcenverbrauch verbunden, während pflanzliche Proteine ökologisch vorteilhafter sind. Zudem werden Gesundheitsrisiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten mit dem Konsum tierischer Proteine in Verbindung gebracht. Daher gewinnt die Proteintransition, der Übergang zu pflanzlichen und alternativen Proteinen, an Bedeutung, um Nachhaltigkeit und Gesundheit zu fördern

Das Projekt MICROBIOMES4SOY, geleitet von der AIT Competence Unit Bioresources, fokussiert auf die Erforschung und Anwendung von Boden- und Pflanzenmikrobiomen, um nachhaltige Landwirtschaftspraktiken zu fördern. Projektleiterin Angela Sessitsch, Head of Competence Unit Bioresources des Center for Health and Bioresources, erläutert: "Unsere Arbeit bei MICROBIOMES4SOY zielt darauf ab, die Rolle von Mikrobiomen in der Landwirtschaft zu verstehen und anzuwenden, um die europäischen Ernährungssysteme nachhaltig zu verbessern." Das Projekt konzentriert sich auf ein tiefgehendes Verständnis der Mikrobiome in der Lebens- und Futtermittelkette, besonders bezogen auf Sojabohnen als wichtige Proteinquelle. Es beabsichtigt, die Pflanzenproduktivität zu steigern und den Nährwert sowie die Sicherheit der Sojabohnensamen zu verbessern, erforscht die Auswirkungen sojabasierter Ernährung auf das menschliche Darmmikrobiom und Gesundheit und entwickelt mikrobiombasierte Lösungen für die Aquakultur. Unter Leitung des Centers Innovation Systems & Policy werden die Forschungsergebnisse genutzt um Wege zu definieren, die einen Umstieg auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu ermöglichen.

Das MICROBIOMES4SOY-Projekt des AIT, das 18 Partner aus zehn Ländern umfasst, ist ein bedeutender Schritt in der Erforschung nachhaltiger Ernährungssysteme in Europa. Dieses Konsortium bringt vielfältige Expertise in Bereichen wie Boden-, Pflanzen-, menschliches und tierisches Mikrobiom, Bioinformatik, Modellierung, Pflanzenbau, Aquakultur und Lebensmittel-/Futtermittelproduktion zusammen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und Umsetzung von Strategien, die den Übergang zu pflanzlichen Proteinen fördern, um die Umweltbelastung zu minimieren und die Nahrungsmittelsicherheit zu erhöhen. Das Projekt spiegelt das Engagement des AIT wider, sich aktuellen Herausforderungen in der Lebensmittelproduktion zu stellen und Lösungen zu entwickeln, die sowohl umweltfreundlich als auch gesundheitsfördernd sind.