Österreichweit gibt es – vor allem in den Städten – noch rund 800.000 Gas-Etagenheizungen. Auf dem Weg zur Klimaneutralität stellt die Umrüstung dieser Wohn- und Büroeinheiten auf klimafreundliche Heizungen die vielleicht größte Herausforderung dar. Um eine Lösung zu finden, arbeiten Ochsner Wärmepumpen und AIT – Austrian Institute of Technology in einem gemeinsamen Projekt an der Entwicklung einer modular aufgebauten Wärmepumpe mit umweltfreundlichem Kältemittel als Ersatz für Gasthermen im großvolumigen Wohnbau.
Wärmepumpen stellen im Neubau inzwischen die dominierende Heiztechnologie dar. Die Wärmepumpe stellt dabei weitaus mehr Wärmeenergie zur Verfügung, als an elektrischer Energie zugeführt werden muss. Bei modernen Wärmepumpen liegt die Jahresarbeitszahl bei 3 bis 4, was einer Energieeffizienz von 300 % bis 400 % des eingesetzten erneuerbaren Stromes bedeutet. Bei der Evaluierung verschiedenster Möglichkeiten für den Ersatz von fossilem Gas als Energieträger kommt daher ein Bericht des österreichischen Forum Wissenschaft & Umwelt zum Schluss, dass Wärmepumpen die beste technische Option für den Ausstieg aus Erdgas sind.
Aktuell gibt es aber für einzelne Haushalte im großvolumigen Wohnbau kaum Möglichkeiten auf Wärmepumpen umzusteigen, dadurch steht die schrittweise Sanierung von Mehrparteienhäusern mit Wärmepumpe erst am Anfang Ihrer Erfolgsgeschichte.
Ochsner Wärmepumpen und AIT – Austrian Institute of Technology arbeiten in einem gemeinsamen Projekt an der Entwicklung von kostengünstigen, modular aufgebauter Wärmepumpen mit umweltfreundlichem Kältemittel. Das Ergebnis des Projektes sind dezentrale, schalloptimierte Wärmepumpen für Heizung, Kühlung und Warmwasser, die dank ihrer kompakten Abmessungen ideal geeignet sind, Gasthermen im großvolumigen Wohnbau zu ersetzen. Im operativen Betrieb sind noch ein Wärmespeicher sowie die Erschließung der Wärmequelle erforderlich. Die Wärmequelle wird dabei optimaler Weise von allen Wärmepumpen im Gebäude gemeinsam verwendet, entweder unter Nutzung der Außenluft oder der Erdwärme. Die Leitungsführung kann über den nunmehr ungenutzten Kamin realisiert werden. Der modularer Ansatz ermöglicht die einfache Anpassung an jede Wohnungsgröße und den schrittweisen Austausch pro Wohnung, ohne Beeinträchtigung der restlichen Wohneinheiten.
Die „smarte“ Kommunikation der installierten Komponenten erlaubt die effiziente Nutzung vorhandener Wärme- und Abwärmepotentiale. So wird z.B. die anfallenden Abwärme bei der Kühlung im Sommer zur Warmwasserbereitung genutzt.