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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Diversity inspires ideas

19.01.2024
Candy Licious auf dem Neujahrsempfang des AIT Women:Network

Am Mittwoch, dem 17. Jänner 2024, lud das AIT Women:Network zu einem ganz besonderen Event. Die Wiener Dragqueen Candy Licious folgte der Einladung des Netzwerkes und ermöglichte den zahlreichen Besucher:innen eine einzigarte Perspektive auf gelebte Diversität. Vor dem Sektempfang erzählte die schillernde Persönlichkeit von den Anfängen ihrer Kunstfigur und stellte sich den Fragen des Publikums.

Zur Einführung betonte Managing Director Brigitte Bach, dass in einer Welt im Wandel Talente in Wissenschaft und Forschung nicht vernachlässigt werden dürfen – gerade Diversität sei der Funke, der den Fortschritt entfache, ganz nach dem Motto des Events "DIVERSITY INSPIRES IDEAS".
Candy Licious eröffnete ihren Auftritt mit dem Fächer in den Farben der Regenbogenfahne.  Sie sprach über die Ursprünge dieses Symbols der queeren Bewegung und erklärte die Bedeutung der einzelnen Farben sowie den Begriff der Transsexualität.

Das interessierte Publikum folgte den Erklärungen gebannt und lernte dabei auch, dass „Drag“ für „dressed as a girl“ steht und noch aus den Zeiten Shakespeares stammt, als Frauen nicht am Theater spielen durften. Die Dragqueen untermalte dies mit einer Anekdote, in der sie schon früh die Kleider ihrer älteren Schwestern anziehen wollte und aufgrund solcher Interessen und Ereignisse schon als Kind in ihrem Heimatort diskriminiert wurde. Anhand ihrer persönlichen Erfahrungen und der Tatsache, dass in ihrer Jugend nie über solche Themen gesprochen wurde, schlug Candy Licious den Bogen zur Arbeitswelt, in der aus Angst vor Diskriminierung immer noch jede fünfte queere Person an ihrem eigenen Arbeitsplatz nicht sie selbst sein könne. Die Rolle als Dragqueen bot ihr dann die Gelegenheit, die Lügen loszulassen und ihre wahre Identität zu zeigen. Das Publikum war fasziniert von Candy Licious' atemberaubendem Outfit – lebendige Farben, pinke Schuhe und beeindruckende Schminke schufen eine visuelle Symphonie und verliehen dem Abend eine einzigartige Dimension.
Dragqueens und LGBTQIA+ Personen sehen sich oftmals mit verbalen Attacken konfrontiert, die ihre Identität abwerten, sei es durch homophobe Beleidigungen oder transfeindliche Kommentare. Diese Herausforderungen werden durch Diskriminierung am Arbeitsplatz, in der Bildung und im öffentlichen Raum zusätzlich verschärft. Auch Cybermobbing in sozialen Medien sowie physische Übergriffe und gezielte Angriffe auf ihre Sicherheit sind bittere Realität. In Bezug auf solche Vorfälle und ihre Diskriminierungserfahrungen in der hatte Candy Licious auch eine Botschaft für die Zuhörenden:
„Don’t look away, say something“ war der Appell der Dragqueen, für schwächere und diskriminierte Mitmenschen aufzustehen, wenn man Zeug:in solcher Fälle in der Öffentlichkeit wird.

In Bezug auf inklusive Sprache ergänzte Candy Licious noch, wie sehr allein der kurze Satz „Alle Geschlechter willkommen“ in einer Jobanzeige dazu führt, dass sie sich als wahrgenommen und auch willkommen fühlt. Mit dieser nachdenklichen Erinnerung endete der Vortrag. Ein herzlicher Applaus begleitete die Überreichung eines Blumenstraußes als Dank für die inspirierenden Einblicke.
 

Zu Candy Licious

Candy Licious  – mit bürgerlichem Namen Berni Ledinski – ist seit mehreren Jahren eine etablierte Persönlichkeit der LGBTQIA+-Szene und war schon vor Bekanntwerden ihrer Figur ehrenamtlich für die AIDS-Hilfe Wien tätig. Die mittlerweile als Wiener Heldin ausgezeichnete Dragqueen ist als Kämpferin für eine Welt geprägt von Liebe, Stolz und Akzeptanz bekannt.


Zum AIT Women:Network

Das AIT Women:Network versteht sich als offene Plattform für alle AIT Mitarbeiter:innen, die sich selbst als Frauen oder nicht-binär identifizieren. Bei den regelmäßigen Netzwerktreffen stehen die gegenseitige Unterstützung, der Wissensaustausch und die Zusammenarbeit der Kolleg:innen im Vordergrund. Ziel dabei ist, den Austausch unter Frauen am AIT zu vereinfachen und die Sichtbarkeit erfolgreicher Frauen und ihrer Leistungen am AIT zu erhöhen.