Mobilität und Versorgung in der Region
Die Studie dient der Beantwortung der Frage, ob Personentransport und Logistik im ländlichen strukturschwachen Raum kombinierbar sind, und wenn ja, unter welchen Bedingungen.
Aufgrund des Mangels an gutem öffentlichem (Nah-)Verkehr in ländlichen Regionen bestehen bereits zahlreiche Systeme des bedarfsorientierten Verkehrs, welche von der Bevölkerung mäßig angenommen werden. So genannte Mikro-ÖV-Systeme können die grundlegenden Mobilitätsbedürfnisse in kleineren Gemeinden abdecken und schaffen für Personen ohne Führerschein oder eigenen PKW eine Anbindung an die umliegende Infrastruktur.
Gleichzeitig stehen damit Ressourcen zur Verfügung, die auch für den Logistikbereich (Versorgungsfahrten und Botendienste) in der Region genutzt werden könnten. So sollen die regelmäßigen Fahrten in den strukturschwachen Regionen für die Beförderung sowohl von Personen als auch von Gütern genutzt werden, um kostengünstig und effizient die Basisversorgung sicherzustellen.
Bei der Evaluierung der Anforderungen an ein System zur gleichzeitigen und kombinierten Beförderung von Personen und Gütern stellen sich sowohl juristische, technische als auch zahlreiche organisatorische Fragen, die im Rahmen der Studie untersucht werden.
Optimierte Tourenplanung für effizienten Flotteneinsatz © AIT, Tourenoptimierung
Ergebnisse des Projekts und Evaluierung
Das Projekt ist in zwei Arbeitspakte (AP) gesteilt, welche zu den folgenden Ergebnissen gelangen:
AP 1 befasst sich mit der Sondierung der rechtlichen Rahmenbedingungen und beantwortet die Frage, ob ein gemeinsamer Transport von Personen und Waren, und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen, zulässig ist.
Ebenso sind die organisatorischen Voraussetzungen für eine Machbarkeit relevant. Dabei liegt der Fokus auf der Notwendigkeit von verschiedenen Prozessen, die erforderlich sind und in welche Organisationsformen diese integriert werden müssen.
Der dritte Schwerpunkt im Arbeitspaket liefert Antworten auf die Frage nach der technischen Machbarkeit und den Anforderungen für eine Umsetzung.
In AP II sind folgende Ergebnisse definiert:
- regionale Anforderungen und Bedarf
- Definition von möglichen Szenarien
- Potentialanalyse für Szenarien im Cross-Over Transport
Anhand des erhobenen Bedarfs und den regionalen Anforderungen werden Szenarien definiert und einer Potentialanalyse unterzogen, um eine Entscheidungsgrundlage für die weitere Vorgehensweise und gegebenenfalls einen Pilotbetrieb zu schaffen.
Ausblick
Warentransporte verschiedener Art (Abholungen bzw. Lieferung von regionalen Produkten, Paketzustellung, Apothekenfahrten, uvm.), könnten im ländlichen Raum durch die Vernetzung bzw. Kopplung bereits bestehender Personentransportsysteme und Logistikdienstleistungen vereinfacht und flächendeckender angeboten werden. Gleichzeitig kann das eine bessere Auslastung bestehender Kapazitäten bewirken, die regionale Wertschöpfung unterstützen und zu einer Reduktion von Leerfahrten bzw. Leerkilometern beitragen. Bei einem positiven Ergebnis der Untersuchung ist ein anschließendes Pilotprojekt geplant, um die Machbarkeit in der Praxis zu verifizieren.