Die Vision für das Logistiknetzwerk der Zukunft basiert auf der Idee des Physical Internet, das darauf abzielt, das (digitale) Internet in der realen Welt für den Güterverkehr nachzubilden. Die größte Herausforderung dabei ist die Verknüpfung von Informationsfluss und Warenfluss. Im Transportbereich ist die Synchromodalität der wichtigste Faktor - die Echtzeit und optimierte Orchestrierung aller Verkehrsträger (Schiene, Straße, Fluss, Luft), so dass ein kontinuierlicher Warenfluss erreicht werden kann. Die Forschung des AIT zu neuartigen Logistikkonzepten, vernetzten Verkehrsdienstleistungen und der Folgenabschätzung dieser Entwicklungen bringt aus ganzheitlicher Sicht zukunftsweisende Lösungen.
Da der Logistiksektor einer der Hauptursachen für Treibhausgasemissionen ist, müssen große Anstrengungen unternommen werden, um die Emissionen zu reduzieren. Gleichzeitig wird Wert auf schnelle und reibungslose Lieferungen gelegt, so dass das Volumen der Logistikleistung erhöht oder zumindest gehalten werden muss. Ausgehend von dieser herausfordernden Situation ist es unerlässlich, neue Logistikkonzepte zu entwickeln. Ein wesentliches Merkmal zukünftiger Logistikkonzepte ist die Vernetzung auf mehreren Ebenen. Einerseits müssen mehrere Transportmittel und/oder mehrere Spediteure so aufeinander abgestimmt werden, dass eine nahtlose und konsistente Lieferkette gewährleistet ist. Auf der anderen Seite wird die Zusammenarbeit zwischen Produzenten, Konsumenten und Lieferkette immer wichtiger. D.h. nicht nur der Warenfluss muss erleichtert werden, sondern gleichzeitig muss der Informationsfluss verbessert und sichergestellt werden.
Der Forschungsansatz des AIT ist zweigeteilt: Auf der einen Seite entwickeln wir neuartige Logistikkonzepte, die mehrere Stakeholder, ihre Bedürfnisse sowie Transportmittel mit Hilfe der Physical Internet Konzepte integrieren. So sind z.B. Logistikkonzepte, die auf die Integration von City Hubs und Cargo Bikes abzielen und gleichzeitig (konventionelle) LKWs für Schwergutlieferungen in die Stadtlogistik berücksichtigen, vielversprechend. Andererseits fungiert die Zusammenarbeit konkurrierender Akteure (z.B. Paketzusteller, die bei der Paketzustellung in städtischen und ländlichen Gebieten zusammenarbeiten) als Baustein. Darüber hinaus wird in diesen Ansätzen die Planung der zugehörigen Infrastruktur (z.B. Hubs, Verkehrsnetze) berücksichtigt. Im Hinblick auf Entwicklungen im Verkehrssektor verfolgt das AIT den Ansatz, die Befähigungen und Barrieren neuartiger Transportkonzepte wie der Synchromodalität genau zu untersuchen. Dazu gehört unter anderem die Integration aller Verkehrsträger - bestehender oder zukünftiger - wie Lkw, Cargo-Bikes, Züge, Drohnen, Luftfracht und Binnenschifffahrt. Die Beziehung zu Mobility as a Service (MaaS) im Bereich Personenverkehr ist sehr eng und wird ebenfalls berücksichtigt.