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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Industry4Redispatch

„Das Stromnetz braucht für die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energie digitalisierte und vernetzte Systeme für ein systemdienliches Management von Flexibilitäten. Das Ziel des Projekts Industry4Redispatch ist die Steuerung industrieller Energieversorgungssysteme, um Flexibilitäten optimal zu nutzen. Im Projekt werden mit allen relevanten Stakeholdern sowohl systemische als auch technische Lösungen für das industrielle Energiesystem erarbeitet.“  Tara Esterl Projektleiterin Industry4Redispatch

Das Vorzeigeprojekt Industry4Redispatch (I4RD) ist ein Schlüsselprojekt innerhalb der Modellregion NEFI – New Energy for Industry. Im Rahmen des Projektes I4RD werden innovative, netzunterstützende Lösungen entwickelt, die (i) die Bereitstellung von Flexibilität von der Nachfrage- und Angebotsseite auf Verteilungsnetzwerkebene für den Redispatch und (ii) die Demonstration eines Online-, vorausschauenden und ganzheitlichen Steuerungskonzepts für industrielle Energieversorgungssysteme ermöglichen, das die Marktteilnahme eines Unternehmens optimiert und gleichzeitig seine Energieversorgung sichert. Mit diesem Ansatz wird die Beteiligung der Industrie am Redispatch ermöglicht. Außerdem wird die technologische Entwicklung innerhalb der NEFI-Gemeinschaft gefördert, da es einen wichtigen Beitrag zu den zentralen NEFI Innovationsfeldern Digitalisierung und Flexibilisierung der Industrie leistet.

Das primäre Ziel von I4RD ist es, die Bereitstellung von Flexibilität von industriellen Anlagen für Redispatch zu ermöglichen. Im Rahmen des Projekts werden daher alle notwendigen technischen, regulatorischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Voraussetzungen für die Umsetzung der Redispatch-Anforderungen, das notwendige Zusammenspiel und die Optimierung und Steuerung zwischen Übertragungsnetzbetreiber (TSO) und Verteilnetzbetreiber (DSO) untersucht.


Redispatch Modul
Alle relevanten Akteur*innen arbeiten in diesem Projekt eng zusammen, um eine integrierte Lösung für die Automatisierung und Optimierung der Industrie zu finden. Inhaltlich geht es die Etablierung als Koordinationsprozess zwischen dem TSO und den DSOs, die Entwicklung eines neuartigen Redispatch-Moduls auf Basis standardisierter Anforderungen sowie die Demonstration eines Proof-of-Concepts. Das Ziel des Moduls ist es, ungenutzte Flexibilität von Industriekunden für die Bereitstellung von Redispatch unter Einhaltung der Anforderungen der DSOs zu nutzen.

Anlagentests
Das integrierte Redispatch-Konzept wird von mehreren Demonstrationen bei verschiedenen Industrieanlagen, die im Verteilernetz angesiedelt sind, getestet. Dadurch können Industriekunden mit unterschiedlichen Reifegraden der Automatisierungssysteme effizient angesprochen werden. Dies liefert die Grundlage für ein zukünftiges Engagement verschiedener Industriesektoren.

Leitfaden für die Transformation
Als Endergebnis wird ein Leitfaden mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Umwandlung eines konventionellen, bestehenden industriellen Energieversorgungssystems in ein flexibleres, stärker dekarbonisiertes, optimaler betriebenes System sowie die Richtlinien für den ÜNB-VNB-Koordinierungsprozess bereitgestellt.

Meilensteine

  1. Use Cases Redispatch-Anforderungen definiert
  2. Stakeholder-Befragung zu Business-Modellen durchgeführt
  3. Prozessoptimierung des Energieversorgungssystems am Industriestandort abgeschlossen
  4. Prozessspezifikation abgeschlossen
  5. Spezifikationen für das Redispatch-Modul ausgearbeitet
  6. Implementierung und Validierung des EDCS-Controllers durchgeführt
  7. Simulation des zukünftigen Redispatch-Bedarfs abgeschlossen
  8. Skalierbarkeitsanalysen für die Verteilernetze durchgeführt
  9. Controller an den Industriestandorten implementiert
  10. Das Redispatch-Modul implementiert Ergebnisse aus allen Entwicklungs- und Implementierungsprozessen zusammengefasst