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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

FWSafeXR

(c) BFW Bundesforschungszentrum für Wald

Sicherheitstraining in der Forstwirtschaft mit eXtended Reality Methoden

Arbeiten im Wald sind meist gefährlich: gerade im forstwirtschaftlichen Umfeld ist es gang und gäbe, mit der Motorsäge zu arbeiten. Doch viele Leute beherrschen dieses Handwerk nur unzureichend, da sie wenig Übung haben und in vielen Situationen nicht wissen, wie sie reagieren sollen. Wenn es dazu noch an der richtigen Ausbildung mangelt, kann es auch schnell einmal tödlich ausgehen.

Ziel des Projekts FWSafeXR ist es, die Unfallrate in der Forstarbeit zu senken. Im Projekt werden zu diesem Zweck sicherheitsbezogene Trainingsinhalte in der Forsttechnik identifiziert und mit phänomenologischen Lern-Ansätzen in eXtended Reality (XR) Technologie simuliert. Der besondere Vorteil von XR-Technologien liegt darin, dass Auszubildende gefährliche Situationen realitätsgetreu simuliert erleben können, ohne sich etwaigen Gefahren auszusetzen. Das Projekt verfolgt einen User-Centered Design Ansatz, der sicherstellt, dass die relevanten Stakeholder (Ausbildner, Fachexperten, etc.) in der existierenden forsttechnischen Ausbildung vollständig in die Entwicklung eingebunden sind und deren Anforderungen und Bedürfnisse von den zu entwickelnden Prototypen abgedeckt werden.

Dazu erfolgte zu Projektbeginn eine Analyse existierender forsttechnischer Trainings hinsichtlich sinnvoller, sicherheitsrelevanter Ergänzungsmöglichkeiten mittels XR Technologie. Darüber hinaus wurde auch der Bereich der medizinischen Ersthilfe im Wald betrachtet, da dieser sehr eng mit den sicherheitsrelevanten Aspekten in der Forsttechnik verwoben ist. Auf Basis dieser Zwischenergebnisse wurden die Use Cases festgelegt, die in Form von drei XR Trainingsmodulen prototypisch umgesetzt werden:

1) Vorbereitende Maßnahmen

2) Baumfällung

3) Durchführung eines Hubschraubereinsatzes.

Weiters wird ein Gamification-Konzept entwickelt, um das Training mittels spielerischer Elemente anzureichern. Diese drei Use-Cases werden als XR-Training Prototypen umgesetzt. Dieser Prototyp ist die Grundlage sowohl für die finale wissenschaftliche Evaluation des XR basierten Lernkonzeptes als auch für die begleitende Erstellung eines Konzepts für Blended Learning mit XR für sicherheitsbezogene Trainingsinhalte in der Forsttechnik.

Sowohl für die forstwirtschaftliche Ausbildung als auch für vorwiegend im Sicherheits- und Gesundheitsbereich tätige Organisationen sind diese Projektergebnisse relevant, da durch XR-basierte Ausbildungssimulationen praxisnahe, direkt erlebbare Fallstudien geschaffen werden, welche Kursteilnehmer besser auf Gefahren- und Notsituationen vorbereiten. So sollen die Projekterfahrungen und Arbeits- bzw. Nutzungsergebnisse in der künftigen Planung von Kursen und Fortbildungen berücksichtigt und damit vorhandene E‑Learning Angebote erweitert und ergänzt werden. Auf diese Weise werden die Erfahrungen und Ergebnisse dieses Projekts wegweisend für weitere Schritte in der Arbeitssicherheit, Prävention und Hilfeleistung sein.

Das Projekt FWSafeXR wird im Rahmen des Ressortforschungsprogramms über dafne.at mit Mitteln des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) finanziert und läuft bis September 2023. Das BML unterstützt angewandte, problemorientierte und praxisnahe Forschung im Kompetenzbereich des Ressorts.

Projektkoordinator

AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Center for Technology Experience

Projektpartner

  • Forstlichen Ausbildungsstätten (FAST) Traunkirchen und Ossiach des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW)
  • Österreichisches Rotes Kreuz Landesverband Oberösterreich
  • Arbeiter-Samariter-Bund Service GmbH
  • MINDCONSOLE GmbH

Key Words: Forstwirtschaft; Arbeitssicherheit; Virtuelles Training; Extended Reality; User Experience; Quality of Experience

Start: 1.5.2022

Ende: 30.11.2023

Auftraggeber/ Fördergeber: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML)

Förderprogramm: DAFNE https://dafne.at

AIT-Projektleitung: Raimund Schatz