Die rasante Entwicklung kleiner unbemannter Flugsysteme (UAS) treibt das exponentielle Wachstum der Computerindustrie an und stellt eine asymmetrische Bedrohungslage als potentielles Angriffsmittel vor dem Hintergrund ineffizienter Abwehrmöglichkeiten dar. Die Intervention muss dabei auf den nächsten Evolutionsschritt abzielen, in dem Flugsysteme über zunehmende Autonomie verfügen werden. 
Kommerzielle unbemannte Flugsysteme verwenden zur Navigation hauptsächlich satellitengestützte Systeme (GNSS). Die Flugsysteme sind nur mit Empfängern ausgestattet. Die Stärke des GNSS-Signals auf der Erdoberfläche beträgt rund -160 dBW. Aufgrund dieser geringen Signalstärke können die Signale leicht gestört oder modifiziert werden. Funksysteme werden vorrangig zur Steuerung unbemannter Flugsysteme verwendet. Auch hier ist das Ziel einer Intervention, die SNR am Empfänger zu reduzieren, um eine Fernsteuerung des Flugsystems zur verhindern. Wir untersuchen den Einsatz von Mehrfachantennen (multiple-input multiple-output, MIMO) für die Abwehr von schnell fliegenden unbemannten Flugsystemen und setzen die Erkenntnisse in einem Prototyp um. Die räumliche Fokussierung des Störsignals ist vor allem bei zivilen Anwendungen von großem Vorteil, da nur minimale Auswirkungen auf andere Systeme zu erwarten sind.

Start: 01.12.2017

Ende: 31.05.2021

Ziele:

Hauptziel des Projekts SILBOS ist die ganzheitliche Analyse der Bedrohung durch UAS aus technologischer, rechtlicher und ethischer Sicht. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung technischer und organisatorischer Maßnahmen zur Abwehr kleiner und kleinster Fluggeräte durch gezielte Störung ihrer Kommunikation und Navigation. Nutzung und Betrieb des Geräts sollten so stark gestört werden, dass die Mission nicht ausgeführt werden kann. Eingesetzt werden hier vor allem Mehrantennensysteme, die auch bei höheren Geschwindigkeiten durch ihre Richtwirkung eine besonders hohe Effizienz erzielen.

Ergebnisse:

Entwicklung eines Funksystems mit mehreren Antennen zur gezielten Störung von Kommunikation und Navigation von schnell fliegenden Flugobjekten.

Webpage: https://www.kiras.at/en/financed-proposals/detail/d/silbos-1/

Funding: FFG Kiras

Partners:

• AIT Austrian Institute of Technology GmbH
• Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH
• Frequentis AG
• CNS-Solutions & Support GmbH
• IGASPIN GmbH
• INRAS GmbH
• Johannes Kepler Universität
• RIEGL Research Forschungsgesellschaft mbH
• Austro Control Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt GmbH
• Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
• Bundesministerium für Inneres
• Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport
• Bundesministerium für Justiz