Verkehrsinfrastruktur und Anforderungen für autonome Fahrzeuge
In naher Zukunft werden neben konventionellen Verkehrsmitteln auch autonome Fahrzeuge auf der Straße fahren. Allerdings stehen fahrerlose Autos immer noch vor einigen technischen Herausforderungen, die gelöst werden müssen, um in dieser Übergangszeit eine sichere und effiziente Fahrt zu ermöglichen. Die Straßeninfrastruktur kann dazu beitragen, indem sie autonome Fahrzeuge bei ihrer Fahraufgabe unterstützt. In diesem Zusammenhang wird das Zusammenspiel von Fahrzeugen und Infrastruktur immer wichtiger.
Das Ziel von via-AUTONOM ist es, eine Straßeninfrastruktur zu schaffen, die die Anforderungen der autonomen Fahrzeuge und aller anderen VerkehrsteilnehmerInnen in Bezug auf Sicherheit, Effizienz und Komfort erfüllt. Das interdisziplinäre Expertenteam von via-AUTONOM ist bestrebt, Antworten auf die folgenden Forschungsfragen zu finden:
- Was sind die Anforderungen an die bestehende Straßeninfrastruktur bei der Einführung autonomer Fahrzeuge?
- Welche neuen Formen und Technologien der Straßeninfrastruktur ermöglichen einen sicheren und effizienten automatisierten Straßenverkehr?
- Wie kann die Straßeninfrastruktur zur Optimierung automatisierter Fahrfunktionen wie Spurplanung, proaktives Fahrverhalten, Pre-Crash-Unterstützung oder erweiterter elektronischer Horizont beitragen?
- Wo befinden sich die kritischen Stellen in einem Straßennetz, die erhöhte Risiken für die Straßenverkehrssicherheit, den Verkehrsfluss und den Fahrkomfort mit automatisierten Fahrzeugen im Verkehr aufweisen?
- Welche Infrastruktur- und Fahrzeugdaten sind für die Unterstützung des autonomen Fahrens relevant und wie können sie kombiniert werden?
Ziel des Projekts ist es, Straßeninfrastrukturmaßnahmen zu untersuchen, die für die Übergangszeit mit automatisierten Fahrzeugen und nicht automatisierten Verkehrsteilnehmern die höchste Wirksamkeit aufweisen. Weiters soll festgestellt werden, wo diese Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Zu diesem Zweck entwickelt via-AUTONOM ein Risikomodell, das kritische Stellen und Straßenabschnitte (z.B. Kreuzungen, Baustellenzonen, Kurven mit eingeschränktem Sichtbereich) für eine zukünftige Durchdringung automatisierter Fahrzeuge identifiziert. Darauf aufbauend werden die Wirksamkeit eines vordefinierten Satzes von Infrastrukturmaßnahmen und die Auswirkungen unterschiedlicher Verfügbarkeit und Qualität verschiedener Datenquellen mittels Simulationsmethoden untersucht. Auf diese Weise können Verkehrssicherheit und Verkehrsfluss bewertet werden. Das Projekt konzentriert sich in erster Linie auf nicht-städtische Straßen, d.h. Autobahnen, Haupt- und Landstraßen. Für städtische Gebiete wird parallel zur simulationsbasierten Wirksamkeitsstudie eine klein angelegte Machbarkeitsstudie durchgeführt. Diese Machbarkeitsstudie wird zeigen, inwieweit der in via-AUTONOM verwendete Ansatz und die identifizierten Anforderungen auf städtische Gebiete angewendet werden können.
Die Ergebnisse von via-AUTONOM umfassen eine Reihe von Empfehlungen für Infrastrukturmaßnahmen zur Unterstützung des automatisierten Fahrens, ein Verfahren zur Identifizierung kritischer Straßenabschnitte im österreichischen Straßennetz sowie eine konzeptionelle Architektur für die effiziente Nutzung von Daten aus Fahrzeugen, Infrastruktur und digitalen Karten.
Gefördert durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).