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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Automatisiertes Fahren im öffentlichen Personennahverkehr

Im österreichischen Leitprojekt „Digibus Austria“ erforscht und erprobt das AIT als Teil eines hochkarätigen Konsortiums rund um Salzburg Research den zuverlässigen und sicheren Betrieb von automatisierten Kleinbussen im öffentlichen Personennahverkehr. Selbständigkeit und Fahrsicherheit von autonomen Fahrzeugen sollen weiter verbessert werden. Testfahrten für Forschungszwecke werden in Salzburg und Niederösterreich durchgeführt.

© Salzburg Research

Selbstfahrende Minibusse könnten im Personennahverkehr zukünftig als Zu- und Abbringer zu intermodalen Mobilitätsknoten oder zur Erschließung von Ortszentren eingesetzt werden. So werden im Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren Methoden, Technologien und Modelle für den zuverlässigen und verkehrssicheren Betrieb von automatisierten Fahrzeugen für den Personennahverkehr als Zu-/Abbringer in einem regionalen, intermodalen Mobilitätssystem entwickelt und erprobt, um die Selbstständigkeit und Fahrsicherheit solcher Fahrzeuge weiter zu verbessern.

Die Ergebnisse aus dem Leitprojekt „Digibus Austria“ werden die Grundlage für ein österreichisches Referenzmodell für die Realerprobung und den Betrieb von hoch- bzw. vollautomatisierten Fahrzeugen im öffentlichen Personennahverkehr bilden.

 

Forschungsschwerpunkte im Leitprojekt

In „Digibus Austria“ werden folgende Schwerpunkte für einen zuverlässigen und verkehrssicheren Betrieb von automatisierten Fahrzeugen erforscht:

  • Verkehrssicherheit und Straßentauglichkeit: Mit welchen Methoden kann die Straßentauglichkeit bzw. Verkehrssicherheit eines hochautomatisierten Personenshuttles überprüft werden und welche Fahrszenarien können von einem hochautomatisierten Shuttle im Mischverkehr verkehrssicher und regelkonform bewältigt werden?
  • Menschliche Faktoren:
    Welche Interaktionskonzepte mit anderen Verkehrsteilnehmer/-innen eignen sich für regionale Fahrszenarien von hochautomatisierten Personenshuttles und welche Erkenntnisse lassen sich dazu mit einem Fahrsimulator bzw. durch Realerprobungen gewinnen?
    Welche Methoden zur multimodalen Fahrgastinteraktion mit Fokus auf Sprach- bzw. Video-basierte Ansätze eignen sich für den fahrerlosen Betrieb und wie kann dadurch ein ähnliches oder höheres Vertrauen im Vergleich zu einem Betrieb mit Fahrer/-in aufgebaut werden?
  • Neue Mobilitätsdienste: Welche Konzepte eignen sich für die Einbindung von hoch- bzw. vollautomatisierten Personenshuttles in ein intermodales, regionales Mobilitätssystem und wie können diese Konzepte in bestehende digitale Mobilitätsdienste integriert werden?
  • Digitale und physische Infrastruktur: Mit welchen Methoden kann die Eignung bzw. Ausstattung einer Fahrumgebung bzw. Fahrstrecke für ein hoch- bzw. vollautomatisiertes Personenshuttle analysiert und bewertet werden und wie kann die digitale Fahrumgebung bzw. Fahrspur inklusive der notwendigen Fahrmanöver für ein hoch – bzw. vollautomatisiertes Fahrzeug (teil-)automatisiert erstellt werden?
  • Konnektivität: Welche Technologien (LTE-V, ITS G5) eignen sich für welche Konnektivitätsanforderungen hoch- bzw. vollautomatisierter Personenshuttles und wie kann dadurch die Zuverlässigkeit der Positionierung bzw. Kommunikation verbessert werden?
  • Rahmenbedingungen: Welche Rahmenbedingungen (technisch, organisatorisch, rechtlich, gesellschaftlich, wirtschaftlich) sind für Realerprobungen bzw. in weiterer Folge für den Betrieb von hoch- bzw. vollautomatisierten Personenshuttles in regionalen Umgebungen zu berücksichtigen und wie können diese in einem Referenzmodell abgebildet werden?

 

Die ExpertInnen des AIT werden sich im Rahmen des Projekts insbesondere mit folgenden Forschungsschwerpunkten befassen

  • Digitalisierung der Infrastruktur und Aufbereitung in standardisierten Formaten für digitale Karten
  • Ausbau der Risikomodelle für die Sicherheitsbewertung der Fahrumgebung sowie Bedarf an Unterstützung durch die Infrastruktur
  • Anwendung der Methoden zur Wirkungsanalyse des automatisierten Verkehrs

 

Weiterführende Informationen: https://www.digibus.at/