Automatisierte Klassifizierung von Fahrzeugrückhaltesystemen mittels Hochgeschwindigkeits-Untersuchungen
Verkehrssicherheitsbarrieren, d.h. Barrieren aus Stahl oder Beton, die auch als Fahrzeugrückhaltesysteme (Vehicle Restraint Systems, VRS) bezeichnet werden, sind wichtige Elemente der Straßeninfrastruktur, die zur Sicherheit am Straßenrand beitragen, indem sie verhindern, dass Fahrzeuge am Straßenrand mit gefährlichen Objekten (Bäume, Brückenpfeiler, Widerlager usw.) kollidieren.
Obwohl es auf dem Markt eine große Vielfalt unterschiedlicher Systeme und Hersteller gibt, benötigen VRS in der Regel eine Typgenehmigung der nationalen Straßenbehörden (NRAs). Zugelassene Systeme und ihre jeweiligen Merkmale/Attribute werden normalerweise in zentralisierten und öffentlich zugänglichen Registern gespeichert. Allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH-Region) gibt es mehr als 300 verschiedene VRS-Typen. Obwohl die NRAs immer wieder den Bedarf an hochpräzisen Daten in den Bereichen Verkehrssicherheit und straßenseitiges Asset-Management kommunizieren, existieren die meisten VRS-Installationen nicht als digital kartierte Assets.
Die Idee besteht darin, mobile Hochleistungslabors auf Autobahnen bei Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 70 km/h einzusetzen, um verschiedene VRS auf der Grundlage visuell erfassbarer Merkmale zu identifizieren, zu klassifizieren und zu bewerten. Zur Charakterisierung der Geometrie und des Erscheinungsbildes von Schutzplankensegmenten wird eine ergänzende sensorische Einrichtung verwendet, die Tiefendaten und Farbbilder erzeugt. Zu diesem Zweck werden wir hochauflösende Stereo-Tiefenkartierung verwenden, um Objekte im Nahbereich (Straßenschranken) zu charakterisieren, während die Laserabtastung auf die unmittelbare Umgebung der Schranke und darüber hinaus (Gelände, Hindernisse) abzielt.
Wir verwenden das Konzept der zeitinkrementellen strukturellen Anpassung einer verformbaren linearen Struktur (verknüpftes Paar verformbarer kubischer Hermite-Linien) an Messungen (semantisch markierte Karten- und Tiefendaten) innerhalb eines Beobachtungsfensters. Beachten Sie, dass das verwendete Strukturmodell on-the-fly aus einem Codebuch (Bibliothek) von Formmodellen (z.B. einem oder mehreren Spline-Paaren) ausgewählt wird. Darüber hinaus ermöglicht der Anpassungsprozess eine abstandsabhängige Skalierung, so dass das Vermessungsfahrzeug keinen streng konstanten Abstand zur Straßensperrenstruktur einhalten muss. Die etablierten modellbasierten Echtzeit-Schieneneinbauschemata von AIT werden für die Kollisionserkennung innerhalb eines Straßenbahn-Assistenzsystems verwendet (gemeinsame Entwicklung von Bombardier und AIT). Dieses Konzept wird wiederverwendet und für die Aufgabe der Erkennung und Nachverfolgung von Straßenbegrenzungsstrukturen angepasst.
Gefördert durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen von Eurostars-2/Road Transport Technology.