Digitale Tools zur Lösung metallurgischer Herausforderungen
Mit der Förderzusage für das COMET-Projekt „ProMeTheus“ (Production and processing of metals for high-performance, energy efficiency, environmental protection and sustainability) wird nun ein umfassendes Forschungsvorhaben im Bereich der Digitalisierung metallurgischer Prozesse realisiert.
Die Herausforderungen in der Metallverarbeitung sind vielfältig und reichen von hohen Energiepreisen bei gleichzeitig höchst energieintensiven Prozessen über die Verfügbarkeit von Vormaterialien bis hin zu Fachkräftemangel. Um dem entgegenzuwirken, ist eine kontinuierliche Verbesserung von Effizienz, Prozesssicherheit und Produktivität erforderlich. Hier setzt ProMeTheus an: Unter der Leitung des LKR wird ein breit aufgestelltes Konsortium aus Forschungs- und Industriepartnern in den kommenden Jahren an der Verschränkung von Metallurgie und Digitalisierung forschen, woraus sich hohe Effizienzsteigerungen sowie neue Fertigungsmöglichkeiten ergeben sollen. Das AIT ist neben dem LKR auch mit dem Center for Vision, Automation and Control vertreten.
Das Ziel von ProMetHeus besteht darin, eine ganzheitliche Integration digitaler Tools, wie automatische Bildverarbeitung und hybride Modellbildung, zur Lösung metallurgischer Herausforderungen zu erreichen. Der Fokus liegt dabei auf der Steigerung der Effizienz, Nachhaltigkeit und Robustheit von Prozessen in der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie. Die Anwendungsfälle umfassen innovative Verfahren für das energiesparende Tiefziehen von Titanlegierungen, das ReForming von Inhouse- und End-of-Life-Schrotten (Recycling ohne Umschmelzen), die Optimierung der Drahtherstellung für die Elektromobilität, Recyclinglegierungen für Giga-Casting-Prozesse sowie Semi-Solid-Gießverfahren.
Carina Schlögl, Prokuristin am LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen und für die ProMeTheus-Projektleitung verantwortlich, fasst zusammen: „Innovationen für nachhaltige, effiziente und zugleich resiliente Prozessketten entstehen durch ein optimales Zusammenspiel von Digitalisierung und Material- sowie Prozesstechnik. Damit lässt sich ein enormes Energie- und Materialeinsparungspotential heben. Mit ProMeTheus wollen wir so einen entscheidenden Beitrag zu einer prosperierenden, modernen, wettbewerbsfähigen und klimaneutralen Wirtschaft leisten – ganz im Einklang mit den Zielen des European Green Deal für 2050.“
COMET: Zusammenarbeit von Industrie und Forschung für die Technologien von morgen
Das Programm COMET Competence Centers for Excellent Technologies fördert den Aufbau von Kompetenzzentren, deren Herzstück ein von Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam definiertes Forschungsprogramm auf hohem Niveau ist. Dies soll neue Forschungsimpulse setzen, zu verstärktem Technologietransfer führen und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen stärken. Dadurch sollen neue Produkt-, Prozess- und Dienstleistungsinnovationen entstehen. In diesem Sinne stellt COMET einen wesentlichen Faktor zur Stärkung des Forschungsstandorts und des Wirtschaftsstandorts Österreich dar.
Das COMET-Programm wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaftsstandort (BMAW), sowie im Fall von ProMeTheus von den Bundesländern OÖ, NÖ, Stmk und 13 Wirtschaftspartnern aus Österreich und Deutschland finanziert. COMET ist seit 2008 ein konstanter Erfolg. Die Abwicklung erfolgt durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG.