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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

MultimoOpt

Multimodale Optimierung der Verkehrsinfrastruktur mittels Informationsplattform für Parkraummanagement

Das Straßennetz ist in den Ballungsräumen zur Hauptverkehrszeit stark ausgelastet und Parkraum in den Nebenverkehrszeiten am Rande der Kapazitätsgrenzen. Um eine entsprechende Verkehrsqualität im hochrangigen Straßennetz aufrechterhalten zu können, werden kapazitätserhöhende oder nachfragereduzierende Maßnahmen in Betracht gezogen. Im Sinne einer optimalen Nutzung der gesamten Verkehrsinfrastruktur ist dort, wo es sinnvoll erscheint, die Verlagerung des Personenverkehrs auf die Schiene anzustreben. Das Ziel ist daher in erster Linie, eine Verlagerung von monomodalen Fahrten mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zu multi- oder intermodalen Fahrten unter Einbindung des öffentlichen Verkehrs (ÖV) zu erreichen. Dazu sind multimodale Verkehrsknoten als Orte des Wechsels von einem Verkehrsmittel zum anderen herzustellen bzw. aufzurüsten. Im Idealfall dienen bereits bestehende Bahnhöfe (Verkehrsstationen) als solche multimodalen Schnittstellen, wobei diese in vielen Fällen nicht den aktuellen Anforderungen entsprechen und daher keinen Anreiz zu einem Verkehrssystemwechsel bieten.

Das Ziel des Projekts MultimoOpt ist daher die Entwicklung einer ganzheitlichen P+R Managementlösung, die für VerkehrsteilnehmerInnen attraktiv genug ist, zumindest Teile einer Fahrt mit dem Umweltverbund zurückzulegen. Diese Lösung soll an einem Standort prototypisch umgesetzt werden und in weiterer Folge auf zusätzliche Standorte anwendbar sein.

Für die nutzerInnenorientierte Konzeption werden in einem ersten Schritt auf Basis einer repräsentativen Erhebung (N=500) die wesentlichen Faktoren der Verkehrsmittelwahl in Entscheidungssituationen für unterschiedliche Einstellungsgruppen sowie mögliche Informationskanäle (wie z.B. App, Wechseltextanzeigen, etc.), mit denen NutzerInnen effektiv angesprochen werden können, identifiziert. In einer anschließenden verkehrsmodellgestützten Potentialanalyse wird die absehbare Nachfrage von Personen ermittelt, die durch die Einführung eines optimal konzipierten multimodalen Knotens in A&S-Nähe einen wesentlichen Teil ihres Weges statt mit dem MIV durch den ÖV zurücklegen. Im zweiten Teil von MultimoOpt wird aufbauend auf den erarbeiteten NutzerInnenanforderungen eine intuitive sowie vollständig mobil verwendbare Softwarelösung in Form einer App entwickelt. Diese ermöglicht u.a. eine Statusanzeige und die Buchung von Stellplätzen in P+R-Anlagen an multimodalen Knoten und bindet weitere Mobilitätsservices wie z.B. Scotty (ÖBB) und Unterwegs (Asfinag) an. Parallel dazu wird die entsprechend notwendige hardwaretechnische Ausstattung der P+R-Anlage spezifiziert und entwickelt.

Als Ergebnis liegt eine den zeitgemäßen NutzerInnenanforderungen entsprechende smarte P+R-Managementlösung vor, die im Projektzeitraum an einem ausgewählten Pilotstandort prototypisch umgesetzt und über einen definierten Testzeitraum von mehreren Monaten im Echtbetrieb evaluiert wird.

Das Projekt "MultimoOpt" wird im Rahmen des Programms "Mobilität der Zukunft" (MdZ - VIF 2017) vom BMK und der FFG gefördert.