Qualität der Transportmöglichkeiten an Wohnstandorten
Ziel des GeSMo war die Entwicklung eines umfassenden, geschlechterorientierten Bewertungsmodells zur Messung der mobilitätsbezogenen Qualität eines Standortes unter Berücksichtigung verkehrsbezogener Bewertungskriterien, spezifischer Gewichtungen für gruppenbezogene Anforderungen und nachhaltige Mobilitätsstile, verfügbarer Datenquellen und verschiedener Ansätze zur Visualisierung mobilitätsbezogener Qualität an Standorten.
Das Projekt konzentrierte sich auf zwei Zielgruppen: erstens Personen mit mehreren Verantwortlichkeiten und Pflichten (Beruf, Familie, Haushalt etc.) und damit komplexen Mobilitätsmustern. Gegenwärtig besteht diese Gruppe hauptsächlich aus Frauen; die damit verbundenen Projektergebnisse und Entwicklungen, die auf diesen Ergebnissen basieren, sind jedoch nicht auf diese Gruppe beschränkt. Zweitens werden ältere Menschen, die für die Aufrechterhaltung einer hohen Lebensqualität und die Teilnahme an sozialen Aktivitäten besonders auf einen barrierefreien Zugang zu Transportsystemen angewiesen sind, im Projekt besonders berücksichtigt. Diese Gruppe besteht ebenfalls überwiegend aus Frauen.
Als Ergebnis des Projektes wurde ein theoretisches, geschlechterorientiertes Evaluationsmodell entwickelt, das als Evaluationsinstrument zur Beurteilung der standortbezogenen Versorgungsqualität und als Grundlage für die Entwicklung eines effizienten Planungsinstrumentes dienen kann. In der Folge kann es zu einem technologischen Informationssystem weiterentwickelt werden, das geschlechtsspezifische Aspekte angemessen berücksichtigt und das Bewusstsein und die Motivation für nachhaltige Mobilitätsstile fördert und das sowohl von Privatpersonen als auch von öffentlichen Planungsbüros zur Bewertung der mobilitätsbezogenen Qualität von Standorten oder Regionen genutzt werden kann.
Das GeSMo verfolgte einen multidisziplinären Ansatz, der zum einen die Analyse der spezifischen Bedürfnisse der beiden ausgewählten Zielgruppen sowie zum anderen die Sichtung und Einbeziehung verfügbarer Datenquellen zu Infrastruktur und Einrichtungen umfasst. Das Evaluationsmodell basiert auf verschiedenen wissenschaftlichen Konzepten (Erreichbarkeitsmodelle, Zeitgeographie, Gewichtung der Indikatoren usw.) und wurde an zwei ausgewählten Standorten getestet. Während der zweijährigen Projektlaufzeit wurden die Zielgruppen kontinuierlich in den wissenschaftlichen Prozess einbezogen.