Innovation und intermodale Integration von Urban Air Mobility durch Experience Simulation
Die stetige Urbanisierung, der Klimawandel und sich wandelnde Mobilitätsbedürfnisse stellen Städte und Regionen vor wachsende Herausforderungen. Ein Potential für die Erreichung sicherer, effizienterer und nachhaltigerer Verkehrslösungen bildet die Urbane Aerialmobilität (Urban Aerial Mobility, UAM). Erst seit kurzem wird die Integration von UAM als neuer Personentransportmodus in das Gesamtverkehrssystem untersucht – allerdings bisher nur auf einer abstrakten verkehrsplanerischen Ebene. Der nächste darauf aufbauende Schritt sollte die Konzeption erster konkreter integrierter UAM (I-UAM) Dienste sein, um diese auf die Nutzer:innen-Perspektive herunterzubrechen und Umsetzungsvarianten zu erforschen.
Das Projekt im.FLUGE modelliert und evaluiert zukünftige I-UAM-Dienstleistungen erstmals im Detail und systematisch aus der Erlebnis-Perspektive zukünftiger Nutzer:innen. Durch die VR-Simulation der Nutzung entlang intermodaler Reisewege ermöglicht dies die prototypische Entwicklung und Überprüfung (1) zukünftiger vertrauensfördernder Nutzer:innen-Interaktion mit automatisierten Flügen, (2) attraktiver Abläufe und räumlichen Charakteristika intermodaler Umstiege, sowie (3) der Anpassung von digitaler Mobilitätsinformationssysteme für eine zielgerichtete und nachhaltige I-UAM Nutzung.
Der erste Schritt des Projekts ist die Anforderungsanalyse, in welcher unter Heranziehung von flankierenden Projekten (insbesondere Airbility) zwei konkrete I-UAM Anwendungsfälle, Routen und intermodalen Knotenpunkten definiert werden. Auf dieser Basis wird aus der Nutzer:innen-Perspektive jeweils ein detailliertes Szenario entlang dieser intermodalen Wege entwickelt. Es folgt dann die Konzeptentwicklung, in der Gestaltungsansätze entwickelt werden. Auf Basis der Szenarien und Lösungskonzepte wird eine Experience Simulationsumgebung gestaltet, die einerseits für Nutzer:innen-Studien, andererseits extern für Demonstrationszwecke und zur Unterstützung von Partizipationsverfahren verfügbar gemacht werden. Für die Validierung der Lösungskonzepte zu den oben genannten Themenbereichen werden Nutzer:innen-Studien durchgeführt. Die Arbeit wird kontinuierlich durch Stakeholder- und Experten-Konsultationen begleitet, um die nutzerzentrierten Erkenntnisse in technischen, rechtlichen und ökonomischen Kontext einzubetten und mit internationalen Aktivitäten abzugleichen.
Ein Hauptresultat bildet der VR-basierte Partizipationsansatz (HR1), der empfohlene Ausgestaltungen einer eines I-UAM Dienstes erlebbar und verfügbar macht. Dazu werden zusätzlich Anleitungen für deren effiziente Verwendung in Stakeholder-Konsultationen und Partizipationsverfahren angeboten. Hiermit kann eine konstruktive und informierte Diskussionsbasis geschaffen werden. Damit wird ein großer Fortschritt im Vergleich zum bisher hohen Abstraktionsgrad von Stakeholder-Diskussionen erzielt. Ausgehend von den entwickelten Lösungsansätzen und deren Validierung in Nutzer:innen-Studien und Experten-Konsultationen werden Handlungsempfehlungen (HR2) entwickelt, die als Input für Planungs- und Zulassungsprozesse im Flugbereich, im öffentlichen Verkehr und in der Stadtplanung verwendet werden können. Weiters stehen Umsetzungskonzepte (HR3) zur Interaktion mit automatisierten UAM Diensten, intermodalen Umstiegspunkten und für angepasste Mobilitätsinformationsdienste zur Förderung nachhaltigen Verhaltens zur Verfügung. Sie dienen als Grundlage für die weitere Ausarbeitung durch Herstellerfirmen und Anbieter neuer Mobilitätsdienstleistungen.
Key Words: Urban Aerial Mobility, UAM, Akzeptanz, Intermodaler Transport, Virtual Reality; User Experience
Start: 1.1.2023
Dauer: 12 Monate
Auftraggeber/ Fördergeber: FFG
Förderprogramm: TAKEOFF Ausschreibung 2021
FFG Factsheet: https://projekte.ffg.at/projekt/4452921
Kontakt:
DI Helmut Schrom-Feiertag, Center for Technology Experience
DI Benjamin Kokoll, Center for Energy