Schnelle Reparatur der Betonfahrbahndecken mit Fertigteilen
Im Projekt SPEED-FT wurde das Fertigteilsystem für die schnelle Instandsetzung geschädigter Betonfahrbahnbereiche, das in ersten Anwendungsfällen bereits in Deutschland eingesetzt wurde, hinsichtlich eines Einsatzes auf österreichischen Au-tobahnen weiterentwickelt und in Praxisversuchen getestet.
Sowohl in Österreich als auch in Deutschland haben sich Betonfahrbahndecken aufgrund ihrer dauerhaften Eigenschaften im hoch belasteten Straßennetz bewährt. Aber auch diese Belagsarten müssen gepflegt werden. Bei der konventionellen Instandsetzung von Schadstellen werden herkömmliche Betonersatzsysteme (Reparaturmörtel etc.) oder Asphalt verwendet. Letzteres führt zu einer Schwächung innerhalb des Belags, was vor allem in der wärmeren Jahreszeit eine wärmeschadenbegünstigende Fehlstelle darstellt. Darüber hinaus weisen diese reparierten Bereiche oft schon kurz nach dem Einbau erneute Schäden auf, so dass weiterer Handlungsbedarf oder ein vollständiger Austausch der Straße erforderlich ist.
Eine Alternative bestünde darin, Teile eines Straßenabschnitts durch vorgefertigte Betonplatten zu ersetzen. Ein patentiertes System (Partners Villaret/OAT) hat hervorragende Ergebnisse gezeigt. Sie verwenden vorgefertigte Betonplatten (rechteckig oder kreisförmig bis zu einem Durchmesser von 2,00 m) und eine Vorrichtung zur Einstellung der Installation. Die Kombination mit einem schnell aushärtenden Kieselsäureharz ermöglicht einen Austausch der beschädigten Teile innerhalb weniger Stunden. Es sind keine festen Bauseiten oder Absperrungen erforderlich, die Reparatur erfolgt in der Nacht und die Fahrspuren sind für den morgendlichen Verkehr freigegeben.
Ziel des Projekts war es, durch Weiterentwicklung der Systemkomponenten und des Installationsverfahrens den Einbau dieser speziellen Fertigteilelemente für eine erstmalige Anwendung in einer Autobahn zu ermöglichen. Dazu gehören insbesondere die Verankerung des Füllmaterials sowie die Transport- und Einbautechnik. Hierfür sollte das Bemessungsverfahren entwickelt werden. Als Alternative sollte das vorliegende Kupplungssystem so weiterentwickelt werden, dass die Verwendung unterschiedlicher Materialien für Unterpress- und Dübelkammern möglich ist.
Ein Demonstrationsstandort wurde auf österreichischen Betonautobahnen (A1- St. Valentin) mit begleitend eingebettetem Überwachungssensor und Fallgewichtsabweiser-Messungen durchgeführt. Das AIT konzentrierte sich auf dynamische Fahrzeugüberholungen mit FE-Simulationen, die Überwachung des strukturellen Zustands mit eingebetteten faseroptischen Sensoren. Wir waren als führender wissenschaftlicher Partner und Arbeitspaketleiter beteiligt. Das Überwachungssystem läuft noch immer, und wertvolle Daten werden für andere Projekte wie LEVITATE oder PV-Süd verwendet.
Gefördert durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).