Lärmschutz durch Bewuchsstreifen entlang von Verkehrswegen
Aufgrund einer Vielzahl positiver Effekte ( insbesondere visuelle Führung, Blend-, Wind- und Schneeschutz) sind Vegetationsränder entlang von Verkehrswegen üblich. In regelmäßigen Zeitabständen müssen Wartungs- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden, wobei die AnwohnerInnen häufig über eine Verschlechterung der lokalen Lärmsituation berichten. Die in Österreich gültige Berechnungsmethode prognostiziert zwar konservativ nur die Schalldämmung von mehr als 50 m Vegetation, dies entspricht jedoch nicht dem subjektiven Empfinden der AnwohnerInnen. Das vorliegende Projekt zielt daher darauf ab, die Unterschiede zwischen individuellem Eindruck und physikalischen Schallausbreitungsberechnungen zu untersuchen.
Dazu wurde eine umfangreiche Messkampagne in relevanten akustischen Situationen durchgeführt und hinsichtlich ihrer technischen und psychoakustischen Parameter analysiert. Darüber hinaus wurde ein umfangreicher Hörtest durchgeführt, um das subjektive Empfinden der ProbandInnen aufgrund von Vegetationsschwankungen entlang des Schallausbreitungspfades zu beschreiben.
Auf der Grundlage der gewonnenen Ergebnisse soll ein Leitfaden für den Straßenbetreiber erstellt werden, der es - auch unter Berücksichtigung der notwendigen Sicherheitsaspekte im Straßenraum - ermöglicht, die notwendigen Instandhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen für VerkehrsteilnehmerInnen und AnwohnerInnen optimal durchzuführen. Zu diesem Zweck wurde ein projektinterner Workshop mit VertreterInnen des Auftraggebers, Akustik- und VerkehrssicherheitsexpertInnen des AIT sowie der jeweiligen PR-Abteilungen durchgeführt, um diese Ergebnisse im gewünschten Umfang öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Die Auswirkungen der Vegetation sind sowohl bei der Messung als auch bei den psychoakustischen Tests deutlich erkennbar.
Mit LAUB war es möglich, die Lärmbelastung der österreichischen Bevölkerung unter Berücksichtigung technischer, psychoakustischer und subjektiver Aspekte zu analysieren. Dabei wurde auch die persönliche Wahrnehmung der AnwohnerInnen nach Pflege und Sicherung von Vegetationsrändern berücksichtigt.
Gefördert durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen des Programms Mobilität der Zukunft - Verkehrsinfrastrukturforschung F&E Dienstleistungen - 6. Ausschreibung (VIF2016).