Einsatz unbemannter selbstgesteuerter Fahrzeuge zur Minimierung der Lebensgefahr des Personals von Versorgungskonvois.
In diesem Projekt wird ein autonom fahrendes Fahrzeug zur sicheren und zuverlässigen Führung von Nachschub- und Rettungskonvois in gefährdeten Zonen entwickelt. Solche Zonen können lange, bekannte aber unsichere Strecken zwischen militärischen Außenposten bei friedenserhaltenden Missionen des österreichischen Bundesheeres genauso sein wie Zonen, die von zivilen Rettungsorganisationen aus Sicherheitsgründen nicht mehr befahren werden können. Hauptproblem in solchen Zonen ist die potentielle Lebensgefahr des Personals, sei es durch alte Minen bei Auslandseinsätzen oder durch Lawinen- oder Murenabgängen bei den leider immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen.
Aktuell wird der Schutz des Personals in Konvois durch speziell gepanzerte Module sichergestellt, wobei diese Zusatzausstattung sehr teuer ist, eine erhebliche Reduktion der Nutzlast aufgrund des erheblichen Zusatzgewichts bewirkt und auch nur eine eingeschränkte Wirksamkeit aufweist. Bei Naturkatastrophen setzt man in der Regel auf Luftbrücken, die mit Hilfe von zivilen oder militärischen Hubschraubern realisiert werden. Allerdings handelt es sich dabei auch um eine sehr teure Lösung, die zusätzlich noch stark von der Verfügbarkeit des Fluggerätes und vor allem von der Wetterlage abhängig ist – und damit eine schwer planbare Größe darstellt.
Im Rahmen des Projektes wird eine Technologie entwickelt, die es ermöglichen soll, einen Versorgungskonvoi, der aus einer Mischung aus bemannten und unbemannten Fahrzeugen besteht, sicher und zuverlässig von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt auf einer bekannten Strecke zu führen. Dadurch lässt sich die Anzahl der beteiligten Personen, die gut geschützt mit dem Konvoi unterwegs sind, signifikant reduzieren. Der Großteil der Fahrzeuge ist autonom, unbemannt und ohne sonstigen Schutz und sie können dadurch auch deutlich mehr Nutzlast transportieren. Ein Verlust eines solchen Fahrzeugs durch eine Mine oder einen Murenabgang kostet zwar Geld – aber keine Menschenleben. Die Herausforderung für das Projektteam besteht darin, dass solch ein Konvoi zu beliebigen Tages- und Nachzeiten unterwegs sein kann und dadurch naturgemäß eine Wetterunabhängigkeit gegeben sein muss. Dies bedeutet, dass die autonomen Transportfahrzeuge mit einer entsprechend zuverlässigen Sensorik ausgestattet sein müssen, die sowohl im Idealbetrieb bei idealen Umgebungsbedingungen als auch unter widrigen Bedingungen (Schlechtwetter, Störungen) noch funktioniert. Des Weiteren müssen die Konvoifahrzeuge auch in der Lage sein, sich gegenseitig abzustimmen, um einerseits einen Konvoi bilden zu können und andererseits flexibel auf geänderte Randbedingungen – etwa den Ausfall eines Fahrzeuges – zu reagieren.
Eckdaten
- Projektbeginn: Jänner 2011
- Projektdauer: 3 Jahre
- Förderung: das Projekt wird innerhalb des Sicherheitsforschungs-Förderprogramm KIRAS durch das Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert
- Koordination: FH Technikum Wien
- Partner: BMLVS, TU Wien, Rheinmetall MAN Military Vehicles Österreich GesmbH, NOVOTECH Elektronik GmbH