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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

EMILIA

Electric Mobility for Innovative Freight Logistics in Austria

Im Rahmen des Leuchtturmprojekts EMILIA entwickelte ein vom AIT geleitetes breit aufgestelltes Konsortium Logistik-Konzepte und E-Fahrzeugkomponenten für eine saubere und effiziente Güterlogistik in Städten

Etwa zwanzig Prozent des täglichen Stadtverkehrs entfallen auf den Transport von Waren und Gütern. Besonders der Markt für Kurier- und Paketdienste hat sich in den letzten Jahren stetig vergrößert, was eine steigende Nachfrage nach Transportdienstleistungen in Städten nach sich zieht. Abgase, Lärm und Flächenverbrauch sind die negativen Begleiterscheinungen dieser Herausforderung im Transportbereich.

Mit neuartigen Logistikkonzepten und technologischen Optimierungen soll die Belieferung in Städten umweltfreundlich, flexibel und effizient werden – und zwar durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen.

So wurden im Rahmen von EMILIA Algorithmen für die Tourenplanung entwickelt, um Wegzeiten zu minimieren, Kapazitäten optimal auszulasten und den effizienten Einsatz von Elektrofahrzeugen in innovativen Logistikkonzepten zu ermöglichen – alles mit dem Ziel, die Effizienz, Nachhaltigkeit und den Kundenservice in einem Zug zu verbessern.

Express-Lebensmittel-Zustellung bei BILLA innerhalb von 60 Minuten

Lebensmittel online zu bestellen und am Folgetag nach Hause geliefert zu bekommen, ist mittlerweile Standard. EMILIA geht einen Schritt weiter und ermöglicht erstmals Expressbestellungen: Kunden können zukünftig Lebensmittel online bestellen und werden innerhalb von 60 Minuten per E-Lastenrad beliefert. Diese kurzfristigen Bestellungen werden in die bereits geplanten Tagestouren dynamisch integriert, mit Hilfe eines am AIT entwickelten Planungstools.

 

PLZ-übergreifende Paketzustellung mit Schachinger im regionalen Raum

Die Sendungen werden üblicherweise nach Postleitzahlen zugestellt, was zu unnötig langen Wegstrecken führen kann. Das von AIT entwickelte Logistikkonzept bricht dieses System auf und verteilt die Pakete so auf die Fahrzeuge, dass die Touren effizienter gestaltet werden können. Dabei wird analysiert, welche Routen emissionsfrei mit elektrischen Transportern erledigt werden können – unter Berücksichtigung der Batterie-Reichweite und zusätzlicher Kundenservice-Parameter.

 

Eröffnung einer lokalen Paketshop „DPD City-Hub“ in der Seestadt Aspern

Für die städtische Paketzustellung eröffnete im September 2016 in der Seestadt Aspern der erste Wiener DPD City Hub: Hier werden Pakete mit einem E-Van vom Depot am Stadtrand angeliefert und vom City Hub ausgehend mit elektrischen Cargo Bikes verteilt – umweltfreundlich, lärm- und CO2-arm. Eine Smartphone-App unterstützt die FahrerIn mit einer optimierten Tourenplanung. Der City-Hub dient sowohl als Zwischenlager für die Pakete als auch als Paketabhol- und Aufgabestation.

 

Verbesserte Fahrzeugtechnologie für Elektrofahrzeuge

Die innovativen Logistikkonzepte werden mit technologisch optimierten Elektrofahrzeugen kombiniert – einem elektrischen Lastenrad und einem Elektro-Kleintransporter. Der am AIT entwickelte Antriebsumrichter mit integrierter Fahrzeugsteuerung ist das digitale „Gehirn“ des E-Lastenrads und ermöglicht eine Datenanbindung und darauf aufbauende Zusatzfunktionen wie optimale Routen- und Ladestoppplanung. Im Elektro-Kleintransporter kommt ein neuartiger Hochstrom-Umrichter mit integrierter Wasserkühlung zum Einsatz. Durch intelligentes Re-Design konnten AIT Wissenschaftler das Volumen des Vorgängermodells mehr als halbieren. Die verbesserte Fahrzeugtechnologie soll die Fahrzeugreichweiten um 15 % erhöhen und gleichzeitig Herstellungskosten senken.