Technische Anlagenbewertung im Asset-Management
Der Wert der Straßeninfrastruktur (Straßenbeläge, Brücken, Tunnel) kann ein entscheidender Parameter für objektive Entscheidungen im Rahmen der Anlagenverwaltung sein. Er kann auf unterschiedliche Art und Weise berechnet werden, zum einen aus einer eher ökonomischen und buchhalterischen Sicht und zum anderen in Form einer technisch orientierten Lösung. Zur Zeit werden in den drei DACH-Ländern unterschiedliche Ansätze für einen technischen, zustandsorientierten Anlagenwert untersucht. Er soll als Key Performance Indicator (KPI) für das Controlling, aber auch für das Benchmarking von Qualität, Verfügbarkeit und Sicherheit der Straßeninfrastruktur unter Berücksichtigung der Lebenszykluskosten und -risiken verwendet werden. Ein einheitlicher Bewertungsrahmen sollte auf jeden Fall integriert werden.
Das Hauptziel von TAnIA - Technische Anlagenbewertung im Asset-Management - ist die Entwicklung und der praktische Ansatz eines Berechnungsverfahrens für einen technischen, zustandsabhängigen Anlagenwert und einen Wiederbeschaffungswert von Straßeninfrastrukturanlagen. Sie sollte Teil einer nachhaltigen Lebenszykluslösung als Grundlage für einen strategischen und technischen Entscheidungsprozess sein (Stichwort Erhaltungsziele und -vorgaben). TAniA stellt ein wesentliches Prinzip für Entscheidungen und das Controlling des Erhaltungsbedarfs unter Berücksichtigung von Zielwerten entscheidender Leistungsindikatoren und deren Einflussfaktoren dar. Eine Grundvoraussetzung für den Vergleich verschiedener Straßennetze ist ein einheitliches Berechnungsverfahren, das TAniA zu einer praxisorientierten Lösung führt. Die erwarteten Ergebnisse lassen sich daher wie folgt zusammenfassen:
- Kombination und Aufbereitung der Grundlagen zu einem ganzheitlichen Bewertungsrahmen
- Entwicklung einer Methode zur Berechnung des technischen Anlagenwerts zu einem bestimmten Zeitpunkt, aber auch unter Vorbehalt der Zustands- und Leistungsprognose in Kombination mit Erhaltungsbehandlungen
- Entwicklung eines dynamischen Lebenszyklusprozesses für die entscheidenden Konstruktionskomponenten sowie für Unterkategorien
- Entwicklung eines Controlling-Elements und Prozesses für die Anlagenverwaltung auf verschiedenen Entscheidungsebenen (strategisch, technisch)
- Praktische Erprobung und Entwicklung eines Implementierungshandbuchs
Der Schwerpunkt der Arbeit des AIT liegt in der Erweiterung und Bestimmung dynamischer Lebenszykluskurven mit Ansätzen des maschinellen Lernens wie z.B. dem "Random Forest"-Verfahren. Das AIT leitet ein Arbeitspaket und kann auf bereits abgeschlossenen Projekten wie AMBITION & OPTIMAL aufbauen.
Gefördert durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen des D-A-CH CALL 2018/D-A-CH Kooperation Verkehrsinfrastrukturforschung.